Handelsfachwirt

Handelsfachwirt: Berufsbild, Ausbildung, Karrierechancen

Der Handelsfachwirt ist im Einzel- und Großhandel tätig. Seine Aufgabenbereiche erstrecken sich über das Finanz-, Rechnungs- und Personalwesen und schließen auch Marketing und Vertrieb ein. Weiter ist der Handelsfachwirt mit Aufgaben im Einkauf, bei Beschaffung und Logistik betraut und nimmt Organisations-, Steuerungs- und Führungsaufgaben wahr.

Das Wichtigste auf einen Blick

Was macht ein Handelsfachwirt (m w d) ?

Der Handelsfachwirt/ die Handelsfachwirtin hat im Personalmanagement die Aufgabe, Personalbedarf und Personalkosten zu ermitteln und zu entscheiden, wer wann wo eingesetzt wird. Er/Sie wirkt bei der Personalauswahl und den Neueinstellungen mit, führt Mitarbeitergespräche und ist an der Mitarbeiterbeurteilung beteiligt. Der Aus- und Weiterbildungsbereich mit Planung, Organisation und Durchführung gehört ebensozu seinen/ihren Aufgaben, wie das gesamte Personalmarketing.

Im Bereich von Einkauf und Beschaffung ermitteln Handelsfachwirte, welche Güter und Dienstleistungen gebraucht werden. Sie kümmern sich um das Warenbudget, vergleichen Preise und führen die Verhandlungen mit Lieferanten. Sie planen, steuern und kontrollieren die Logistik und sind für den Transport, das Lagern und Entsorgen von Waren und Gütern zuständig.

In Marketing und Vertrieb haben Handelsfachwirte die Aufgabe, Werbekonzepte und Maßnahmen zur Verkaufsförderung auszuarbeiten. Sie werten dazu den in- und ausländischen Markt aus und leiten daraus ihre Werbestrategien ab. Im Vertrieb arbeiten sie Strategien und Konzepte aus, um diesen kostengünstig und effizient zu gestalten.

Auch im Organisatorischen, im Steuerungs- und Führungsbereich übernehmen Handelsfachwirte verantwortungsvolle Aufgaben. Sie sind an der Unternehmensplanung und der Optimierung von innerbetrieblichen Arbeitsabläufen beteiligt. Kosten- und Leistungsrechnungen sowie das Controlling werden von ihnen durchgeführt und Finanzierungsentscheidungen getroffen. Sie müssen sich um Qualitäts- und Umweltmanagement kümmern und Risikoanalysen durchführen. Nicht zuletzt sind sie die Initiatoren für Projektgruppen und Teamentwicklung und sind zuständig für Mitarbeiter und Auszubildende und deren Motivierung.

Voraussetzungen für den Beruf des Handelfachwirtes

Die Ausbildung gehört zur sogenannten Abiturientenausbildung. Zu den Anforderungen gehören Abitur oder das Fachabitur. Weiter wird ein Ausbildungsvertrag in einem anerkannten kaufmännischen Beruf verlangt. In der Regel sind das Ausbildungen für Kaufleute im Einzel- und Großhandel oder Kaufleute für Groß- und Außenhandelsmanagement.

Wer bereits eine kaufmännische Lehre abgeschlossen hat und einige Jahre Tätigkeit in seinem Beruf vorweisen kann, hat auch die Möglichkeit, eine Weiterbildung zum Handelsfachwirt zu beginnen.

Die Ausbildung dauert drei Jahre. Sie schließt mit der Berufsbezeichnung ‚Geprüfter Handelsfachwirt‘/ ‚Geprüfte Handelsfachwirtin‘. Zusätzlich haben die Absolventen den Abschluss in einem Ausbildungsberuf erworben. Sie sind nun auch Kaufleute im Einzelhandel oder Kaufleute im Groß- und Außenhandel.

Ausbildungsplätze werden in allen Handel treibenden Unternehmen vergeben. Die Branche Papier und Druck bietet Ausbildungsplätze an wie auch die Nahrungs- und Genussmittelherstellung. Elektro- und Fahrzeugbaubranche, Metall-, Holz- und Textilbranche halten Ausbildungsplätze bereit. Ausbildungsplätze lassen sich auch in Bereichen der Chemie, der Pharmazie und der Glas- und Keramikbranche finden.

Schließlich bietet der gesamte IT-Bereich Ausbildungsplätze an.

Wer sich nach einer alternativen Ausbildung zu diesem Beruf umsieht, findet ebenso passende Ausbildungsplätze in den oben genannten Branchen.

Die schulische Ausbildung erfolgt an den Bildungseinrichtungen der Lehrgangsträger. Zeitgleich findet die erforderliche Ausbildung im anerkannten Ausbildungsberuf in einem Betrieb und an der Berufsschule statt.

Interesse an den Schulfächern Wirtschaft, Mathematik, Deutsch und Englisch sind eine gute Voraussetzung für die Tätigkeit als künftiger Handelsfachwirt. Sie arbeiten auch mit Marketing- und Vertriebskonzeptionen und benötigen dafür wirtschaftliche Kenntnisse. Mathematik wird für die Tätigkeit in der Kosten- und Leistungsabrechnung und in der Preiskalkulation gebraucht, gute Deutschkenntnisse in Wort und Schrift für die Kundenberatung und für alle schriftlichen Abfassungen im Geschäftsbereich. Kenntnisse in der englischen Sprache sind heute wegen zahlreicher internationaler Kontakte beinahe unerlässlich.

Wenn Sie sich für den Beruf des Handelsfachwirts entscheiden, sind folgende Interessen und Kompetenzen von Vorteil. Interesse am Kaufmännischen, an Verwaltungstätigkeiten und an sozial-beratenden Tätigkeiten erleichtert Ihnen den Einstieg. Verhandlungsgeschick, Durchsetzungsvermögen und Führungsqualitäten gehören zu den Anforderungen in Ihrem Beruf. Sie sollten verantwortungsbewusst sein und selbstständig arbeiten können, dabei auch Kreativität und Flexibilität zeigen. Weitere Anforderungen sind Kommunikationssicherheit und Aufgeschlossenheit im Umgang mit anderen.

Gehalt: Was verdient ein Handelsfachwirt?

In der Ausbildung können Sie im ersten Jahr mit 600€ bis 900€ brutto rechnen. Im zweiten Lehrjahr liegt die durchschnittliche Vergütung zwischen 700€ und 1000€. Während des dritten Lehrjahres sind 800€ bis zu 1800€ zu erwarten.

Ihr Gehalt kann zu Berufsbeginn zwischen 1800€ und 3000€ liegen. Im späteren Erwerbsleben liegt die tarifliche Bruttogrundvergütung zwischen knapp 3000€ und 3600€. Dabei ist davon auszugehen, dass Region, Branche und Betriebsgröße eine Rolle bei der Vergütung spielen. Bei Handelsfachwirten ist es vor allem die Branche, die die Höhe des Gehalts bestimmt. Auch kommt es auf Ihre Weiterbildungen, Ihre Berufserfahrung und Ihre Position im Betrieb an, wie hoch Ihr Gehalt sein wird. Wer Führungsaufgaben wahrnimmt, wird besser vergütet.

Einstiegschancen: Wie sieht der Stellenmarkt für den Handelsfachwirt aus?

Der Handel ist eine stetig wachsende Branche. Je besser die allgemeine Beschäftigungslage im Land ist, desto konsumfreudiger verhalten sich die Menschen. Entsprechend boomt die Handelsbrache und die Zahl der Beschäftigten steigt. Also sind auch die Chancen hoch, hier eine angemessene Tätigkeit zu finden. Außerdem steigern die Vielzahl an möglichen Branchen und die Vielzahl an Kompetenzen, die Handelswirte aufgrund ihrer Ausbildung mitbringen, die Einstellungschancen.

Bereits Auszubildende können sich bei den zahlreichen möglichen Branchen leicht ihre Ausbildungsplätze sichern.

Als Einstieg arbeiten Sie in der mittleren Führungsebene Ihres Unternehmens und steigen so in die unterschiedlichsten Bereiche von Fach- und Führungsaufgaben ein. Sie können im Personalmanagement, im Finanzwesen, im Ein- und Verkauf oder im Marketing und in der Werbung als Führungskraft tätig werden.

In der betrieblichen Aus- und Weiterbildung sind Sie als Verkaufstrainer, im Bereich Einkauf und Beschaffung als Leiter des Einkaufs tätig. Sie können leitende Funktionen in der Lagerwirtschaft, im Vertrieb oder im Export übernehmen. Im Management und der Unternehmensführung können Sie der kaufmännische Betriebsführer oder der Geschäftsleiter sein.

Arbeitgeber: In welcher Branche sind Handelsfachwirte tätig?

Als Handelsfachwirt sind Sie im Einzelhandel, im Großhandel und in Außenhandelsunternehmen tätig. Sie können sich bei allen Handel treibenden Unternehmen bewerben.

Als Branchen kommen Chemie und Pharmazie, die Elektro- und Fahrzeugbaubranche, die Kunststoff- und Glas/Keramikbranche in Frage. Bewerbungsmöglichkeiten gibt es auch in der IT-Branche, in der Nahrungs- und Genussmittelherstellung, in der Möbel- und in der Bekleidungsbranche. Ob Metall, Maschinenbau, Feinmechanik oder Optik, nahezu alle Branchen stehen Ihnen offen.

Fachmärkte, Warenhäuser und Filialmärkte haben Interesse an Ihnen.

Karrierechancen/Weiterbildung

Durch Anpassungsweiterbildungen können Sie sich auf dem Laufenden halten und so Ihre Beschäftigungsfähigkeiten und Ihre Karriere sichern. Sie sind dadurch immer auf dem aktuellen Stand Ihrer nötigen Fachkenntnisse.

Beruflich weiterkommen können Sie mit eigens für Weiterbildungsabsolventen konzipierten Aufstiegsweiterbildungen. So erweitern und ergänzen Sie Ihre eigenen beruflichen Kompetenzen und steigern Ihr Gehalt. Sie können die Prüfung als Betriebswirt ablegen oder –um noch weiter zu gehen- mit einer Hochschulzugangsberechtigung ein Studium der Handelsbetriebswirtschaft beginnen. Weitere Studienfächer, die sich für Ihr Berufsfeld eignen, sind Internationale Wirtschaft, Betriebswirtschafslehre oder Wirtschaftswissenschaften. Im Bereich Logistik bietet sich das grundständige Studium „Logistik, Supply-Chain- Management“ an, das Sie zu einer Tätigkeit führt, die sich zum großen Teil in den außerbetrieblichen Bereichen der Warenlieferkette abspielt.

Wenn Sie genügend Mut haben und den Schritt in die Selbstständigkeit wagen wollen, können Sie zum Beispiel Ihr eigenes Unternehmen gründen oder eine Karriere als selbstständiger Handelsvertreter starten.

Ähnliche Berufe

Der Fachwirt im Handel kann auf andere Berufe zurückgreifen, falls im Moment keine Stellen in seinem Bereich zur Verfügung stehen. Auch hier bieten sich zahlreiche Möglichkeiten für eine aussichtsreiche Karriere.

Ein Fachwirt kann sich ohne Einarbeitungszeit auf Stellen als Handelsassistenten im Einzelhandel oder mit kurzer Einarbeitung als Fachwirt für Vertrieb bewerben.

Mit und ohne Einarbeitung ist eine Tätigkeit als Bezirks- oder Filialleiter, als Leiter im Export, Verkauf oder Vertrieb oder als Verkaufstrainer möglich. Der Fachwirt kann als Merchandiser, Substitut im Warenhandel oder als Verkaufssachbearbeiter tätig sein.

Auch angrenzende Berufe stehen dem Fachwirt offen, wie sie zum Beispiel im Möbelhandel, im Buchhandel oder in E-Commerce-Unternehmen zu finden sind.

Stellen, die eine Tätigkeit mit weniger anspruchsvollen Anforderungen anbieten, kommen auch als künftiger Arbeitsplatz in Frage. Handelsfachwirte können sich für Berufe als Kaufleute im Einzelhandel, im Groß- und Außenhandel oder als Kaufleute im Groß- und Außenhandelsmanagement bewerben.

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