Wirtschaftsingenieur

Wirtschaftsingenieur: Vielfältige Karrieremöglichkeiten in spannenden Berufsfeldern

Als Wirtschaftsingenieur / Wirtschaftsingenieurin sitzen Sie an der Schnittstelle zwischen Technik und Wirtschaft. Mit Ihrem betriebs- und ingenieurwissenschaftlichen Wissen steuern und optimieren Sie betriebliche Abläufe, die beide Bereiche tangieren: Sie entwickeln und organisieren Systemlösungen und Fertigungsverfahren, steigern deren Produktivität, steuern die Logistik, den Einkauf und den Vertrieb und unterstützen das Qualitätsmanagement.

Wirtschaftsingenieure haben das Wirtschaftsingenieursstudium durchlaufen. Sie beherrschen die 3D-Simulation von Fertigungsprozessen, sind fit in der App-Entwicklung und kennen die analytischen Tools zur Steuerung und Optimierung von Produktionsprozessen. Das Data Driven Marketing ist ihnen ebenso vertraut wie das digitale Dokumentenmanagement, das Supply-Chain-Management, das Material Flow Control System und andere Abläufe und Technologien im Betrieb.

Das Wichtigste auf einen Blick

Berufsbild Wirtschaftsingenieur (m w d)  

  • Schnittstelle zwischen Technik und Wirtschaft
  • Steuerung und Optimierung betrieblicher Abläufe
  • Entwicklung von Systemlösungen und Fertigungsverfahren
  • Expertise in 3D-Simulation und App-Entwicklung
  • Analytische Tools zur Prozessoptimierung
  • Data Driven Marketing und digitales Dokumentenmanagement
  • Supply-Chain-Management und Material Flow Control
  • Unterstützung von Logistik, Einkauf, Vertrieb und Qualitätsmanagement

Was macht ein Wirtschaftsingenieur?

Wer als Wirtschaftsingenieur arbeitet, verantwortet komplexe Vorgänge, von der Steuerung der Produktionsprozesse über die Umstrukturierung von Marketing und Vertrieb bis hin zur Entwicklung neuer Produkte und zur Planung neuer Geschäftsfelder. Er/sie kennt die rechtlichen und ökonomischen Grundlagen seines/ihres Bereiches, die aktuellen Fertigungsstandards und Informationssysteme und konzipiert die hierfür erforderlichen Tätigkeiten mit Überblick und Augenmaß.

Schon am Umfang seiner Aufgaben ist erkennbar, dass das Wirtschaftsingenieurwesen viele verschiedene Berufsfelder umfasst, und entsprechend differenziert sind ihre Bereiche wie:

  • Fertigungstechnik
  • Anlagentechnik und Energiemanagement
  • Sicherheitstechnik
  • Informationsmanagement
  • Qualitätsmanagement
  • Systemsimulation
  • Verhaltensökonomie und
  • Organisationsentwicklung.

Als Wirtschaftsingenieur / Wirtschaftsingenieurin arbeiten Sie außerdem in der Forschung und Entwicklung, im Controlling oder Vertrieb, in Positionen wie:

Wie hat sich das Berufsfeld entwickelt?

Eingeführt wurde das Studium 1908 in den USA, wo in den Neuenglandstaaten, besonders in Michigan und Massachusetts, die Entwicklung der Wirtschaft boomte. Hier wurden die ersten Fachkräfte als Maschinenbauer, Bauingenieur und Schiffsingenieur ausgebildet, und durch die Entstehung neuer Prozessketten war die Einbeziehung der Betriebswirtschaftslehre unausweichlich. Frederick Taylor (1856–1915) gilt als Vater des Berufs in der Wirtschaft. Der Ingenieur am Stevens Institute of Technology in Hoboken/New Jersey schrieb erste Abhandlungen über das Shop Management und die Prinzipien des wissenschaftlichen Managements. Er forschte zu Verbesserungen der Wirtschaftlichkeit durch neue Arbeitsmethoden und führte Werkstattexperimente durch, um diese zu testen. 1908 war der Studiengang Wirtschaftsingenieurwesen erstmals als Wahlfach an der Pennsylvania State University, ab 1909 dann ein eigenständiges Studium.

1927 führte die Technische Hochschule Berlin als erste Hochschule in Deutschland den Studiengang "Wirtschaft und Technik" an. Immer noch waren die Studienangebote ausgesucht, und es sollte bis in die 1970-er Jahre dauern, bis sich das Wirtschaftsingenieursstudium mit seinen ersten Standorten Berlin, Hamburg, Karlsruhe, Darmstadt und Kaiserslautern bundesweit etablierte. In der DDR gab es den Studiengang Ingenieurökonomie in Schmalkalden, in Warnemünde-Wustrow, Berlin-Wartenberg, Dresden und Mittweida. Inzwischen sind die Spezialisierungen des Wirtschaftsingenieurwesens unter den Studiengängen im Bereich Wirtschaftswissenschaften nicht mehr wegzudenken.

Welches Know how ist für den Berufsstart als Wirtschaftsingenieur / als Wirtschaftsingenieurin notwendig?

Ein Wirtschaftingenieur sollte:

  • fit in Physik und Mathe sein
  • sehr gute Englischkenntnisse mitbringen
  • technisches Verständnis
  • eine innovative, interdisziplinäre Denke
  • belastbar und teamorientiert arbeiten und
  • organisatorisch versiert und flexibel sein.

Voraussetzung für das Studium des Wirtschaftsingenieurwesens ist das Abitur oder das Fachabi. An einigen Fakuläten gibt es zudem einen Numerus Clausus, der sich zwischen den Noten 2 und 3 bewegt.

Auch Auswahltests und Bewerbungsgespräche sind üblich. Manche Fakultäten verlangen von Bewerber/innen zudem ein ca. 8-wöchiges Vorpraktikum.

Ausbildung und akademischer Weg

Ins Wirtschaftsingenieurwesen führen drei Wege: ein reguläres Studium an einer Universität oder Fachhochschule, ein duales Studium oder ein Fernstudium.

Das interdisziplinäre Studium Wirtschaftsingenieurwesen umfasst als Bachelorstudium 6 Semester, dem fakultativ 4 Semester Masterstudium folgen.

Das Studium an den Universitäten

Das Bachelorstudium Wirtschaftsingenieurwesen an den Unis fokussiert auf die Schwerpunkte Forschung und Entwicklung. Seine Inhalte sind meist theoretischer. Abschluss ist der Bachelor of Science (BSc).

Das Bachelorstudium an den Fachhochschulen ist praxisorientierter und schließt mit dem Bachelor of Engineering (B. Eng.) ab. Es kann sich durch eine längere Praktikumsphase auf 7 Semester verlängern.

Zu den Lehrinhalten gehören allgemeine Fächer wie:

  • Mathematik und Physik
  • Wirtschaftsrecht
  • Betriebs- und Volkswirtschaftslehre
  • Managementlehre sowie
  • Fach- und Wirtschaftsenglisch.

Ab dem 3. / 4. Semester liegt der Schwerpunkt des Studiums auf den Wahlpflichtfächern wie:

  • Bauingenieurwesen
  • Verkehrswesen
  • Elektronik und Mikroelektronik
  • Verfahrenstechnik
  • Energietechnik
  • Konstruktionstechnik
  • Maschinenbau
  • Elektrotechnik
  • Finanzbuchhaltung
  • Statistik
  • Wirtschaftsrecht oder
  • Risiko- und Krisenmanagement.

Einige Studiengänge sind auf ein spezielles Fachgebiet zugeschnitten. Deshalb sollte man gut überlegen, in welcher Branche man Fuß fassen möchte, um passgenaue Berufsfelder zu studieren. Alternativ kann man ein Duales Studium durchlaufen, das sich besonders in Branchen anbietet, die sehr spezifisch ausgebildete Wirtschaftsingenieure benötigen, beispielsweise:

  • Automobilhersteller und Automobilzulieferer
  • die Deutsche Bahn
  • die Mineralölbranche
  • die Lebensmittelindustrie oder
  • Fachbranchen wie die Holz- und die Metallindustrie.

Sollten Sie bereits im Bereich Technik / Wirtschaft eines Betriebs arbeiten, können Sie sich in der Freizeit und an den Wochenenden auch im Fernstudium zum Wirtschaftsingenieur / zur Wirtschaftsingenieurin weiterbilden. Viele Unternehmen unterstützen die Fortbildung, weil sie sich selbst Gewinn davon versprechen, ob durch Freizeitausgleich oder eine finanzielle Förderung. Fragen Sie nach!

Was folgt nach dem B.Sc. / B. Eng. Wirtschaftsingenieurwesen?

Nach Abschluss des Studiums stehen Ihnen Trainee-Programme in den verschiedensten Branchen der Wirtschaft offen, ob in der Energie- oder der Softwarebranche, im Maschinenbau, im Schiffs- und Flugzeugbau, der Medizintechnik oder der Luft- und Raumfahrttechnik. Auch die öffentliche Hand sucht Wirtschaftsingenieure, z. B. für den Einsatz bei den Stadtwerken.

Alternativ oder begleitend dazu kann der Master Abschluss absolviert werden, um die Kenntnisse im gewählten Fachgebiet zu vertiefen mit Spezialisierungen wie:

  • Maschinenbau
  • Elektrotechnik
  • Informationstechnik
  • Automatisierung
  • Fahrzeugtechnik oder
  • Biomedizin-Technik.

Wer ein ökonomisches Aufgabenprofil bevorzugt, kann seine Master-Schwerpunkte in die Bereiche Produktion, betriebliche Planung, Unternehmensführung, Produktentwicklung oder Rechnungslegung/Wirtschaftsprüfung legen.

Ob man das Masterstudium anschließt oder auf ein Traineeship-Angebot eingeht und danach direkt den Berufseinstieg wagt, ist eine individuelle Entscheidung. Viele Traineeship-Anbieter suchen auch Masterstudenten, die parallel zum Wirtschaftsingenieurs-Studium Praxisluft schnuppern möchten. Andere Unternehmen bieten in Kooperation mit benachbarten Fakultäten das berufsbegleitende Masterstudium an. Wenn Sie sich in einer Branche spezialisiert haben, sollten Sie einfach schauen, welche passenden Türen Ihnen offenstehen.

In welchen Branchen ist man als Wirtschaftsingenieur besonders gefragt?

Wirtschaftsingenieure / Wirtschaftsingenieurinnen sind heutzutage aus keiner Industriebranche wegzudenken, vom Fahrzeugbau über die Informations- und Kommunikationstechnik bis hin zur Logistik, zur Baubranche und zur Unternehmensberatung. Sie arbeiten auch als Branchenberater, in der Wissenschaft, der Forschung und Weiterbildung.

Besonders aussichtsreiche Branchen sind:

  • die Automobilindustrie: hier arbeiten Wirtschaftsingenieure in der Produktionsplanung und entwickeln neue Mobilitätslösungen
  • der Energiesektor: hier gestalten sie den Ausbau erneuerbarer Energien und optimieren die Energieeffizienz
  • die IT-Branche: Sie lebt von Fachkräften für Systemintegration, technisch versierten Projektmanagern und wirtschaftlich geschulten IT-Spezialisten
  • die Management- und Beratungsbranche: Sie benötigt den Wirtschaftsingenieur mit Spezialkenntnissen im Projektmanagement, aber auch als Coach und Gründungsberater mit Ingenieurswissen.

Gehalt: Was verdienen Wirtschaftsingenieure?

Als Wirtschaftsingenieur haben Sie ausgezeichnete Gehaltsaussichten: Schon beim Berufseinstieg mit Bachelor-Abschluss verdienen Sie jährlich zwischen 34.000,-- und 41.000,-- Euro brutto. Mit einem Masterexamen erzielen Sie ein Einstiegsgehalt von bis zu 48.000,- Euro. Im Laufe der Jahre steigern sich die Gehälter auf bis zu 63.000,-- Euro jährlich. Mitarbeiter mit mehr Verantwortung verdienen bis zu 98.000,-- Euro brutto.

Die Gehälter differieren auch nach Branche, Unternehmensgröße und Bundesland. So verdient ein Wirtschaftsingenieur mit Bachelor-Abschluss in der Logistikbranche anfangs ca. 34.000,-- Euro jährlich, in der Chemiebranche, im Maschinenbau und in der Elektrotechnik um 44.000,-- Euro. Am besten bezahlt wird man als Wirtschaftsingenieur in der Autoindustrie und im Energiesektor, wo durchschnittlich 70.000,-- Euro jährlich gezahlt werden. In Sachsen betragen die Durchschnittsgehälter 51.000,-- Euro, in Bremen dagegen 69.000,-- Euro brutto jährlich.

Chancen und Herausforderungen für den Beruf des Wirtschaftsingenieurs

Wie beeinflussen technologische Entwicklungen wie Digitalisierung und Automatisierung das Berufsfeld?

Das Wirtschaftsingenieurwesen unterliegt in besonderem Maße digitalen Veränderungen. Denn sowohl die technische als auch die ökonomische Planung und Prozesssteuerung entwickelt sich fortwährend. Wirtschaftsingenieure / Wirtschaftsingenieurinnen müssen schon jetzt digitale Systeme planen, implementieren und überwachen. Ihre Datenanalyse geht in die Prozesssteuerung ein, und mit ihrer Unterstützung schreitet die Robotik voran.

Smart Factories und das Supply Chain Management, also die Optimierung der Lieferketten durch digitale Systeme, sind heutzutage wettbewerbsentscheidend. Und die Kooperation zwischen Unternehmen, Partnern und Kunden wird durch die Industrie 4.0 fortwährend intensiviert und zugleich individualisiert. Die Digitalisierung stellt also höchste Anforderungen an die Schnittstellenkompetenz des Wirtschaftsingenieurs in Sachen Wirtschaft, Technik und IT.

Mit den Chancen durch die Digitalisierung wachsen neue Herausforderungen: Die Datenströme müssen komprimiert werden, und der Bereich Datensicherheit birgt immer bedeutendere Probleme. Dies zu bewältigen, erfordert enormes Wissen und stellt immer neue Ansprüche an das Wirtschaftsingenieurwesen, die Aus- und Weiterbildenden und die Betriebe.

Karrierechancen,Arbeitsmarkt und Stellenangebote für Wirtschaftsingenieure

Die Zukunftsaussichten für Wirtschaftsingenieure / Wirtschaftsingenieurinnen sind vielversprechend, denn wir leben in einer global vernetzten Welt. Hier sind ihre Fähigkeiten gefragt, um die immer komplexer werdenden Geschäfts- und Produktionsprozesse zu steuern, aufeinander abzustimmen und so zu gestalten, dass ihr Unternehmen im Wettbewerb bestehen kann. Neben dem Projektmanagement, der Prozessoptimierung und der Datenanalyse spielt auch der Umgang mit KI und Big Data, den internationalen Datenströmen und Finanztransaktionen, eine bedeutende Rolle.

Auch die Gebote der Nachhaltigkeit verlangen planerisches Umdenken und eine Prozesswende. Als Wirtschaftsingenieur sind Sie aufgefordert, die Unternehmensprozesse schlanker und umweltfreundlicher zu gestalten, indem Sie den Energieverbrauch reduzieren, geschlossene Kreisläufe installieren, die den C02-Verbrauch senken, und standortnahe Lieferketten implementieren.

Somit sind Fachkräfte gefragt, und die Aussichten, eine Stelle als Wirtschaftsingenieur zu erhalten, sind hervorragend. Wer über fundiertes, anwendungsbezogenes Wissen verfügt und über die notwendigen Soft Skills, dieses auch im Team zu kommunizieren, ist gefragt.

Angesichts des herrschenden Fachkräftemangels bemühen sich die Wirtschaft und die Wissenschaft, gezielt Berufschancen für Frauen zu eröffnen. So bietet die Hochschule Fulda den Studiengang Wirtschaftsingenieurwesen Lebensmittel an, der viele Studentinnen anzieht. Auch das Studium des nachhaltigen Energie- und Immobilienmanagements, wie es die EBZ Business School anbietet, ist bei Bewerberinnen beliebt.

Aktuell gibt es so viele Jobs für Wirtschaftsingenieure/ Wirtschaftsingenieurinnen ( m w d ), dass Sie sich überall auf dem Markt bewerben können. Bei uns haben Sie zudem die Möglichkeit, ein kostenfreies Stellenangebot aufzugeben. Damit bewerben sich die Unternehmen bei Ihnen.

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Weiterentwicklung des Produkt- und Dienstleistungskatalogs Definition und Überwachung der Anforderungen an neue Produkte, Dienstleistungen und Prozesse zusammen mit angrenzenden Abteilungen Adaption

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Wahrnehmung der Verantwortung für Bauteile, Anlagen und Maschinen Durchführung von Maßnahmen und Projekten (Schwerpunkt auf Projekte) Mitwirkung beim Aufbau und bei der Führung von elektronischen Syst

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Ihre Aufgaben Projektcontrolling in der Sparte Bundesbau für das Bauprogramm der Bundeswehr in Rheinland-Pfalz, insbesondere: Leitung der Quartalsgespräche mit den Niederlassungen, dem Amt für Bundesb

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Sie wirken in verschiedenen Projektteams bei der Umsetzung der neuen Bedarfe auf das Transportwesen, die Logistik und Datenstrukturen mit Sie sind Automatisierer (w/m/d) oder Wirtschaftsingenieur (w/m

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Ihre Aufgaben: operatives und strategisches Vertrags- und Nachtragsmanagement Bauablaufplanung und -fortschreibung Termin- und Kostencontrolling Bewertung gestörter Bauabläufe Unterstützung der Bauste

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